Daniel,
ein 35-jähriger Mann, arbeitet seit mehreren Jahren als IT-Spezialist
in einem mittelständischen Unternehmen. Seine Arbeit ist anspruchsvoll
und er verbringt oft lange Stunden vor dem Computer. In seiner Freizeit
hat er begonnen, vermehrt Alkohol zu konsumieren, zunächst nur am
Wochenende, um «abzuschalten». Doch mit der Zeit hat sich der
Alkoholkonsum in seinen Alltag eingeschlichen, und er trinkt nun
regelmässig nach der Arbeit, um Stress abzubauen.
Daniel hatte nie das Gefühl, ein Alkoholproblem zu haben. Er war überzeugt,
dass er seinen Konsum unter Kontrolle habe und diesen jederzeit
reduzieren könne. Doch seine Familie und Freunde bemerkten
Veränderungen: Er wurde reizbarer, zog sich immer mehr zurück und
vernachlässigte soziale Kontakte. Seine Leistungsfähigkeit auf der
Arbeit nahm ab, und er begann, sich häufiger krankzumelden.
Eines
Tages wurde Daniel von seinem Vorgesetzten angesprochen, weil seine
Arbeitsergebnisse nicht mehr die gewohnte Qualität hatten. Dieser Moment
war ein Weckruf für ihn, und er begann zu reflektieren, wie sehr der
Alkohol sein Leben beeinflusste. Nach einigen Wochen des inneren Kampfes
entschied sich Daniel, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und
eine Suchttherapie zu beginnen.
In
der Therapie lernte Daniel, dass sein Alkoholkonsum ein
Bewältigungsmechanismus für den Stress und die emotionalen
Herausforderungen war, die er in seinem Leben nicht anders verarbeiten
konnte. Neben anderen Therapien fand er in der Kunsttherapie eine neue Ausdrucksform, um seine
Gefühle zu verarbeiten. Er begann, durch das Malen seine Emotionen zu
erkunden und fand dadurch alternative Wege, mit Stress umzugehen. Daniel
erkannte, dass der Alkohol nicht die Lösung, sondern Teil des Problems
war.
Die Therapie half
ihm, seine Selbstwahrnehmung zu verändern und neue, gesündere
Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Heute ist Daniel seit über einem
Jahr abstinent und hat gelernt, mit den Herausforderungen seines Lebens
auf konstruktive Weise umzugehen.
*Anmerkung: Dieses Fallbeispiel ist rein fiktiv und dient ausschliesslich
illustrativen Zwecken. Es basiert auf einer Kombination verschiedener Fälle, um typische Dynamiken und Herausforderungen bei der
Bewältigung von Sucht zu veranschaulichen, ohne eine spezifische Person
oder Situation zu repräsentieren.
© Erika Bütler, ATELIER ANIMA SANA